Romy (Auszeichnung)

Entrée der Romy-Verleihung 2008
Am Red Carpet der Romy-Verleihung 2014

Die Romy (auch Kurier Romy) ist ein österreichischer Film- und Fernsehpreis, der in Erinnerung an die Schauspielerin Romy Schneider (1938–1982) jährlich von der Tageszeitung Kurier vergeben wird.

Geschichte

Ursprünglich 1990 als reiner Fernsehpreis initiiert, werden seit 2010 auch Leistungen im Bereich Kino berücksichtigt. Initiator und Designer der Romy ist Rudolf John. Die Preisverleihung findet jeweils in der Wiener Hofburg statt.

Bei der Romyverleihung 2020 sowie der Romyverleihung 2021 wurde die Gala aufgrund der COVID-19-Pandemie in Österreich abgesagt. Die Statuetten wurden den Preisträgern bereits im Vorfeld der Sendung überreicht.

Im Februar 2024 wurden von der Tageszeitung Kurier bis zu 40 Mitarbeiter im Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet. Die Romy-Verleihung soll 2024 ohne Gala als reines Fernseh-Event stattfinden. Ab 2025 soll die Romy-Gala neu evaluiert und in veränderter Form fortgesetzt werden.[1]

Der Preis teilt sich in Publikums- und Fachkategorien. Die Gewinner der personenbezogenen Publikumspreise werden vom Publikum über das Internet aus fünf bis sechs Nominierten (je nach Kategorie) ausgewählt.

In den Fachkategorien werden die sogenannten Akademiepreise vergeben – eine Jury aus Fachjournalisten schlägt in jeder Kategorie drei Nominierte vor, aus der die Akademie (alle bisherigen Romy-Preisträger) die Sieger kürt. Nominiert werden können Produktionen und Künstler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum.[2]

Statistik und Kurioses

Christiane Hörbiger mit der Platin-Romy für ihr Lebenswerk (2009)
Karl Markovics, Beliebtester Schauspieler der Jahre 2007 und 2008, mit Romy
  • Die meisten Romys
    9 Romys: Tobias Moretti
    8 Romys: Armin Assinger
    7 Romys: Christiane Hörbiger und Ingrid Thurnher
    5 Romys: Wolfgang Murnberger, Adele Neuhauser und Ursula Strauss
    4 Romys: Ottfried Fischer, Günther Jauch, Mirjam Weichselbraun, Robert Palfrader und Hugo Portisch
  • Längste Siegesserie
    Armin Assinger gewann 2000 bis 2005 jedes Jahr eine Romy, also sechs in Folge.
  • Längster Zeitraum zwischen zwei Siegen
    Elizabeth T. Spira gewann 1992 und 2013 eine Romy, es lagen also 21 Jahre dazwischen.
  • Längste Dankesrede
    Kathrin Zechner hielt 1996 eine Rede von 20 Minuten.
  • Kürzeste Dankesrede
    Tobias Moretti bedankte sich 2004 mit einem schlichten „Danke. Danke. Danke.“

2007 bekam Walter Straub, der scheidende Geschäftsführer der Hofburg Kongresszentrum & Redoutensäle Wien, wo die Romyverleihung alljährlich stattfindet, eine Ehren-Romy in der erfundenen Kategorie „Bester Burgherr“.

2006 erhielt Moritz Bleibtreu seine zweite Romy als beliebtester Schauspieler. Bei der After-Show-Party soll ihm angeblich die Romy gestohlen worden sein, wobei es fast zu einer Schlägerei gekommen wäre, als er sie am Tisch von Alex Scheurer wiederfand.

Bei der Verleihung 1998 wurde Marcel Prawy die Platin-Romy für das Lebenswerk von Otto Schenk in einem Kurier-Plastiksackerl überreicht. Dies war eine Anspielung auf die Gewohnheit des Opernkenners, viele Dinge in Plastiksackerln aufzubewahren.

Bei derselben Verleihung trug Caterina Valente ihre Dankesrede singend vor.

1996 kam es zur sogenannten „Grapsch-Affäre“. O. W. Fischer, der in jenem Jahr für das Lebenswerk ausgezeichnet wurde, soll Christina Lugner ans Knie gefasst haben, welches ihn „mitfühlend, lieb angelacht“ hat.

Die einzige hölzerne Romy erhielt 1995 Reginald von Ravenhorst, der Schäferhund aus Kommissar Rex, der als beliebtester Serienstar außer Konkurrenz geehrt wurde.

Der wohl romantischste Moment in der Romy-Geschichte fand 1994 statt, als Wolfgang Fierek bei seiner Romy-Auszeichnung als beliebtester Serienstar seine Freundin Djamila vor laufender Kamera fragte: „Willst du meine Frau werden?“. Der Heiratsantrag wurde angenommen.

1992 kam es zu einem Todesfall während der Romy-Verleihung. Thomas Pluch erlag sieben Minuten, nachdem er seine Romy für das beste Drehbuch des Jahres erhalten hatte, einem Hirnschlag. Die Gala wurde abgebrochen, auch wenn das vielen nicht recht war. Uschi Glas: „Was auch passiert, the show must go on“. Alle weiteren Romy-Gewinner des Jahres erhielten ihre Statuetten erst bei der Verleihung 1993.

Statuette

Die 24-karätig vergoldete Romy-Statuette ist 30,5 cm hoch, wiegt knapp 2,9 Kilogramm und steht auf einem Edelserpentin-Sockel. Geformt wurde sie nach einer Filmszene aus Der Swimmingpool mit Alain Delon, in der sich Romy Schneider den Träger ihres Kleides richtet.

Preisträger

1990er Jahre

1990

1991

1992

1993

1994

1995

1996

1997

1998

1999

2000er Jahre

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006
2007
Hauptartikel: Romyverleihung 2007
2008
Hauptartikel: Romyverleihung 2008
2009
Hauptartikel: Romyverleihung 2009

2010er Jahre

2010
Hauptartikel: Romyverleihung 2010
2011
Hauptartikel: Romyverleihung 2011
2012
Hauptartikel: Romyverleihung 2012
2013
Hauptartikel: Romyverleihung 2013
2014
Hauptartikel: Romyverleihung 2014
2015
Hauptartikel: Romyverleihung 2015
2016
Hauptartikel: Romyverleihung 2016
2017
Hauptartikel: Romyverleihung 2017
2018
Hauptartikel: Romyverleihung 2018
2019
Hauptartikel: Romyverleihung 2019

2020er Jahre

2020
Hauptartikel: Romyverleihung 2020
2021
Hauptartikel: Romyverleihung 2021
2022
Hauptartikel: Romyverleihung 2022
2023
Hauptartikel: Romyverleihung 2023

Einzelnachweise

  1. „Kurier“ baut Personal ab: Bis zu 40 Mitarbeiter werden gekündigt. In: Kleine Zeitung. 21. Februar 2024, abgerufen am 21. Februar 2024. 
  2. Mottinger, Michaela: Das Film- und TV-Publikum wählt seine Favoriten. In: Kurier, 8. März 2012, S. 28.
Commons: Romy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Romy auf der Website des Kuriers
Verleihungen des österreichischen Film- und Fernsehpreises Romy

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