Nils Mönkemeyer

Nils Mönkemeyer (* 1978 in Holzwickede[1]) ist ein deutscher Bratschist und Hochschullehrer.

Leben und Wirken

Nils Mönkemeyer ist das älteste Kind des Gitarristen Thomas Brendgens-Mönkemeyer und der Künstlerin Heidemarie Mönkemeyer.[2] Er begann seine musikalische Ausbildung zunächst auf der Violine als Jungstudent an der Hochschule für Künste Bremen.[3] 1997 wechselte er zur Bratsche und studierte an der Musikhochschule Hannover bei Christian Pohl,[3] ab 2000 an der Hochschule für Musik und Theater München bei Hariolf Schlichtig und von 2003 bis 2004 bei Veronika Hagen am Mozarteum. Er beendete sein Studium 2006 in München mit dem Konzertexamen.[1]

Nils Mönkemeyer arbeitet mit Dirigent*innen wie Andrej Boreyko, Sylvain Cambreling, Constantinos Carydis, Nicholas Collon, Reinhard Goebel, Elias Grandy, Pietari Inkinen, Vladimir Jurowski, Joana Mallwitz, Andrew Manze, Cornelius Meister, Mark Minkowski, Kent Nagano, Markus Poschner, Kristiina Poska, Michael Sanderling, Clemens Schuldt, Markus Stenz, Mario Venzago oder Simone Young zusammen und konzertiert als Solist mit Orchestern wie dem Tonhalle-Orchester Zürich, London Philharmonic Orchestra, Helsinki Philharmonic Orchestra, den Musiciens du Louvre, dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Tokyo Symphony Orchestra, Berner Symphonieorchester, Orchestra della svizzera italiana, dem Deutschen Symphonie-Orchester, dem Rundfunk-Sinfonieorchester und dem Konzerthausorchester Berlin, der Dresdner Philharmonie, dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, dem Frankfurter Museumsorchester, dem SWR Symphonieorchester, dem MDR Sinfonieorchester, der NDR Radiophilharmonie, dem Orchestre de Chambre de Lausanne, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Münchener Kammerorchester oder den Berliner Barock Solisten.

In seinen Programmen spannt Mönkemeyer den Bogen von Entdeckungen und Ersteinspielungen originärer Bratschenliteratur des 18. Jahrhunderts bis hin zur Moderne und zu Eigenbearbeitungen. So auch auf seinen Einspielungen bei Sony Classical – zuletzt erschien 2023 sein Album “Dance for Two” mit Blockflötistin Dorothee Oberlinger, das Werke aus über tausend Jahren Musikgeschichte, größtenteils in eigenen Arrangements für diese besondere Besetzung, vereint.

Lehrtätigkeit

Parallel zu seiner Konzerttätigkeit lehrte er zunächst als Assistenzprofessor an der Escuela Superior Musica Reina Sofia in Madrid. 2009 wurde er Professor für Bratsche an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden, bis er 2011 ebenfalls als Professor für Bratsche an die Hochschule für Musik und Theater München wechselte.[4]

Instrumente

Mönkemeyer spielt auf einer Bratsche von Philipp Augustin (Staufen i. Br.).[5] Zuvor spielte er eine italienische Bratsche von Giuseppe Cavaleri aus dem Jahr 1742, die ihm als Leihgabe von der Landessammlung Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt wurde und wechselte 2006 zu einem für ihn angefertigten Instrument des Geigenbauers Peter Erben (München).[6]

Engagement

Mönkemeyer war 2014 Schirmherr des durch den Landesmusikrat Schleswig-Holstein initiierten Projektes „Instrument des Jahres“, in dessen Rahmen die Bratsche ausgewählt wurde.[7] Daneben geht Nils Mönkemeyer als Musiker seinem Herzenswunsch nach, mit Musik Brücken zu bauen und sie denjenigen zugänglich zu machen, die im Leben benachteiligt sind. Dafür hat Nils Mönkemeyer zusammen mit der Caritas Bonn im Jahr 2016 das Kammermusikfestival «Klassik für Alle» ins Leben gerufen

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 2017: ECHO Klassik für CD „Mozart with friends“ als „Kammereinspielung des Jahres“
  • 2013: Sonderpreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
  • 2010: ECHO Klassik für CD „Weichet nur betrübte Schatten“ als „Konzerteinspielung des Jahres“
  • 2009: ECHO Klassik für Debüt-CD „Ohne Worte“ als „Nachwuchskünstler des Jahres“
  • 2009: Parkhouse Award (England)
  • 2006: Preis des Deutschen Musikwettbewerbs
  • 2006: 1. Preis beim Internationalen Yuri Bashmet Wettbewerb
  • 2005: Carl-Flesch-Förderpreis der Philharmonie Baden-Baden
  • 2004: 1. Preis beim Internationalen Violawettbewerb des ORF, Wien
  • 2003: Solistenpreis und Kammermusikpreis des Klassikfestivals Ruhr und der Ruhrtriennale, 3. Preis bei der International Primrose Viola Competition
  • 2002: Sonderpreis beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen

Diskografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. a b Nils Mönkemeyer. In: GWK – Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit e. V. Abgerufen am 12. April 2021. 
  2. Jazz Rock Pop Hannover: JRP Hannover: Hon.-Prof. Thomas Brendgens-Mönkemeyer. Abgerufen am 12. April 2021. 
  3. a b Klassik Radio: Nils Mönkemeyer. Abgerufen am 12. April 2021. 
  4. Hochschule für Musik und Theater München: Nils Mönkemeyer an die Münchner Hochschule berufen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. April 2021; abgerufen am 12. April 2021. 
  5. Nils Mönkemeyer. In: Kronberg Academy. Abgerufen am 12. April 2021. 
  6. Burkhard Battran: Ein Ton, der wirklich trägt. In: Neue Westfälische. 7. Mai 2012, abgerufen am 12. April 2021. 
  7. Die Bratsche ist das Instrument des Jahres 2014 (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive), abgerufen am 21. Mai 2014
Normdaten (Person): GND: 138574588 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2010089571 | VIAF: 90851729 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Mönkemeyer, Nils
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bratschist und Hochschullehrer
GEBURTSDATUM 1978
GEBURTSORT Holzwickede