über Wasser bei 6,5 kn 200 sm getaucht bei 3,5 kn 105 sm
Tauchtiefe, max.
30 m
Höchst- geschwindigkeit getaucht
6 kn (11 km/h)
Höchst- geschwindigkeit aufgetaucht
8 kn (15 km/h)
Bewaffnung
2 × Drzewiecki-Abwurfkragen für Torpedos ⌀ 45 cm
Die Naïade-Klasse war eine U-Boot-Klasse der französischen Marine Nationale. Gelegentlich wird sie auch als Perle-Klasse bezeichnet. Da die meisten Schiffe nach Fischen benannt waren, erhielten sie auch den Spitznamen Les Fritures (Die Frittierten). Der französische Schiffbauingenieur Louis-Émile Bertin nannte sie scherzhaft Les Noyades (Die Ertrinkenden).[2]
Inhaltsverzeichnis
1Geschichte
2Einheiten
3Siehe auch
4Literatur
5Weblinks
6Einzelnachweise
Geschichte
In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts war Frankreich die führende Nation im Bau von U-Booten. Zu dieser Zeit unterschied man noch zwischen „reinen U-Booten“ und „Tauchbooten“. Während Tauchboote meist aufgetaucht fuhren und nur vor Angriffen untertauchen sollten, waren die reinen U-Boote für eine Fahrt überwiegend unter Wasser konzipiert. Gaston Romazzotti konstruierte 1901 mit der Naïade-Klasse, die kleinste reine U-Boot-Klasse Frankreichs. Am 3. April 1901 bestellte die französische Marine 20 Einheiten dieser Konstruktion.[3] Da der französische U-Bootbau der Geheimhaltung unterlag, wurden die Schiffe nur auf Marinewerften gebaut.
Die U-Boote waren 23,5 m lang, 2,26 m breit und hatten bei einem Tiefgang von 2,41 m eine Verdrängung von 68 t. Im untergetauchten Zustand betrug die Verdrängung 70,8 t. Unter dem Bug war ein Bleigewicht angebracht, das abgeworfen werden konnte, um in Not schnell wieder aufzutauchen. Für die Fahrt über Wasser und zum Laden der Bleiakkumulatoren verfügten die Boote über einen 70 PS starken Panhard & LevassorVerbrennungsmotor und als Treibstoff führte man 850–900 l Benzol mit. Bei Fahrt unter Wasser trieben zwei Elektromotoren der Firma Société l'éclairage électrique mit jeweils 35 PS die Schraube an. Die Bewaffnung bestand aus zwei Drzewiecki-Abwurfkragen für Torpedos mit einem Durchmesser von 45 cm, die hinter dem Turm angebracht waren. Am 6. Januar 1910 wurde angeordnet, dass die Abwurfkragen vor den Turm verlegt werden sollten. Später wurden die Schiffe mit Thélot-Abschusssystemen für 35,6 cm Übungstorpedos ausgerüstet.
Als man realisierte, dass das Mitführen von Benzol eine große Unfallgefahr bedeutete, entfernte man die Verbrennungsmotoren im Juli 1906 wieder aus allen Einheiten.[4] Da die U-Boote nun nur noch durch eine externe Stromquelle geladen werden konnten, war ihre Einsatzfähigkeit stark eingeschränkt. Sie dienten nun nur noch für Ausbildungs- und Versuchszwecke. Noch vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurden alle Einheiten aus dem Marineregister gestrichen.
Stephen S. Roberts: French Warships in the Age of Steam 1859–1914, 2021, ISBN 978-1-5267-4534-7 (Digitalisat)
Francis Dousset, Henri Le Masson: Les sous-marins français des origines (1863) à nos jours, 2020 (Digitalisat)
Das französische Unterseeboot „Dorade“. In Das Neue Universum, Band 31, 1910, S. 223–224
Weblinks
Commons: Naïade-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
NAÏADE submarines (1904 - 1905) bei navypedia.org (englisch)
Naiade Class bei worldnavalships.com (englisch)
Einzelnachweise
↑Schiffbau, Schiffahrt und Hafenbau, Band 5, Berlin 1904, S. 468 (Digitalisat)
↑Louis-Émile Bertin: La Marine moderne, ancienne histoire et questions neuves, Paris 1914, S. 154
↑Bulletin des lois de la République française, Band 68, Paris 1904, S. 556–562 (Digitalisat)
↑k. u. k. Marinetechnisches Komitee: Mitteilungen aus dem Gebiete des Seewesens, Band 35, Pola 1907, S. 142 (Digitalisat)
↑Schiffbau. Zeitschrift für die gesamte Industrie auf schiffbautechnischen und verwandten Gebieten, 5. Jahrgang, Nr. 14, Berlin 27. April 1904, S. 695 (Digitalisat)
↑Schiffbau. Zeitschrift für die gesamte Industrie auf schiffbautechnischen und verwandten Gebieten, Jahrgang 5, Nr. 16, Berlin 27. April 1904, S. 793 (Digitalisat)