Muscat de Saint-Jean-de-Minervois

Muscat de Saint-Jean-de-Minervois ist ein französischer Süßwein, der zur Familie der Vins Doux Naturels gehört. In der Gemeinde Saint-Jean-de-Minervois wird ein süßer Muscat-Wein erzeugt. Das Gebiet liegt innerhalb der Herkunftsbezeichnung Minervois auf halbem Weg zwischen den Gemeinden Saint-Chinian und Faugères im Département Hérault.

Die Rebflächen liegen auf einer Höhe von 220 m ü. NN am Fuße der Montagne Noire. Dieser Gebirgszug schwächt den klimatischen Einfluss des Mittelmeeres ab.

Der Boden besteht aus einem stark kalkhaltigen Lehm. Der Lehm ist von Geröll alpinen Ursprungs aus dem Erdzeitalter des Eozän (siehe Lutetium) durchsetzt. Die Schieferböden der Region werden jedoch nicht zum Anbau dieses Weintypus genutzt.

Die Vorschrift verlangt, dass der Most mindestens 252 g Zucker pro Liter enthält (siehe Mostgewicht), was bereits einem Ausleseniveau entspricht. Seine Gärung wird durch den Zusatz von 95%igem Weingeist abgestoppt. Dabei müssen mindestens 125 g unvergorener Zucker pro Liter im Wein verbleiben. Der Basisertrag liegt mit 28 hl/ha sehr niedrig. Diese Regel wurde seit dem Jahrgang 1991 jedoch häufig verletzt, so dass der Ertrag zurzeit eher bei 28–30 hl/ha liegt.

Der Muscat de Saint-Jean-de-Minervois, für den ausschließlich die Muskateller-Rebsorte Muscat blanc à petits grains zugelassen ist, besitzt bereits seit dem 10. November 1949 seine eigene Appellation d’Origine Contrôlée (kurz AOC). Als das Gebiet im Jahr 1949 den Status einer Appellation erhielt, gab es noch 3 Winzer, die sich für das Produkt interessierten. Im ersten Jahr wurden nur 56 hl Wein auf einer Fläche von 4 Hektar erzeugt. Im Jahr 2005 wurden auf 188 Hektar Fläche ca. 5.330 Hektoliter Wein erzeugt. 35 Winzer sind der lokalen Winzergenossenschaft angeschlossen. Daneben vermarkten 7 Winzer ihre Produkte selbst.

Literatur

  • Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9. 
  • Pierre Galet: Cépages et Vignobles de France. 1. Auflage. Verlag Lavoisier, Paris 2004, ISBN 2-7430-0585-8. 
  • Benoît France (Hrsg.): Grand Atlas des Vignobles de France. 1. Auflage. Verlag Solar, Paris 2002, ISBN 2-263-03242-8. 
VD
Weinbaugebiet Languedoc
klassifizierte Weinanbaugebiete mit einer Herkunftsbezeichnung nach AOP oder AOC
AOC-zertifiziert vor 2002
Schaumweine

Blanquette de Limoux (1938) • Blanquette méthode ancestrale (1938) • Crémant de Limoux (1990)

Stillweine

Cabardès (AOC) (1999) • Clairette de Bellegarde (1949) • Clairette du Languedoc (1948) • Corbières (1985) • Coteaux du Languedoc (1985) • Faugères (1982) • Fitou (1948) • Languedoc-Cabrières (1985) • Languedoc-La Clape (1985) • Languedoc-Montpeyroux (1985) • Languedoc-Pénenas (1948) • Languedoc-Saint-Christobal (1985) • Minervois (1985) • Minervois-La-Livinière (1999) • Pic Saint-Loup (1994) • Saint-Chinian (1982)

Muscat-Weine

Muscat de Frontignan (1936) • Muscat de Lunel (1943) • Muscat de Mireval (1959) • Muscat de Saint-Jean-de-Minervois (1949)

AOC-zertifiziert nach 2002

Corbières-Boutenac (2005) • Languedoc-Grés de Montpellier (2003) • Languedoc-La Méjannelle (2011) • Languedoc-Quatourze (2011) • Languedoc-Saint-Christobal (2011) • Languedoc-Saint-Dézéry (2011) • Languedoc-Saint-Georges d’Orques (2011) • Languedoc-Saint-Saturnin (2011) • Languedoc-Sommières (2011) • Limoux (AOC) (2004) • Malepère (2006) • Picpoul de Pinet (2013) • Saint-Chinian-Berlou (2005) • Saint-Chinian-Roquebrun (2005) • Terrasses du Larzac (2014)

nicht nach AOC oder AOP
zertifizierte Regionen

Vin de Pays (Languedoc)

Die AOP (Appellation d’Origine Protégée) ist seit 1992 die Schutzbezeichnung, die die nationale Bezeichnung AOC (Appellation d’Origine Controlée) in Frankreich abgelöst hat. Vor 2002 als AOC klassifizierte Regionen dürfen aber ihre alte Bezeichnung weiter führen.
Die Reihenfolge der Regionen innerhalb der Gruppen erfolgt alphabetisch.