Michael Mastrototaro

Michael Mastrototaro, 2019

Michael Mastrototaro (geboren 1970 in Graz) ist ein österreichischer Schriftsteller, Medienkünstler, Filmemacher, Bildender Künstler und Kurator der vor allem für seine Medienkunst, Literatur und Fotoübermalungen bekannt ist.

Leben

Michael Mastrototaro wurde 1970 in Graz geboren, seit 1991 lebt er in Wien. Er ist Vater von zwei Söhnen und seit 2024 mit der belarussischen Künstlerin Vera Liulko verheiratet. Von 1976 bis 1978 war er Mitglied des Kinderchors an der Grazer Oper. In dieser Zeit sang er u. a. ein Duette mit Josep Carreras in der Oper Der geizigste Mann der Welt. Danach war er an der Jugendbühne am Schauspielhaus Graz tätig. 1994 absolvierte er eine Sprechchorausbildung bei Einar Schleef in Berlin. Zurück in Wien studierte er von 1996 bis 1998 Computermusik und elektronische Medien an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Machfeld

Nach dem Abbruch des Studiums konzentrierte er sich auf seine professionelle künstlerische Tätigkeit. So entstanden im Laufe der Jahre zahlreiche Projekte in den künstlerischen Disziplinen Netzkunst,[1][2][3] Experimentalfilm (16 mm)[4], Installationen für den öffentlichen Raum[5], Radiokunst[6], Performance, Medienkunst und Literatur[7]. Seit 2017 beschäftigt er sich intensiv mit Bildender Kunst und Fotoübermalungen. Im Zentrum seiner künstlerischen Tätigkeit steht stets die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Tendenzen und deren zukünftigen Auswirkungen. 1999 gründete er gemeinsam mit der österreichischen Medienkünstlerin Sabine Maier das Künstlerduo Machfeld, dass nach seinem gleichnamigen 1999 online veröffentlichen Cyber-Roman benannt wurde. 2008 erhielt er mit Machfeld den Förderungspreis für Video und Medienkunst des Bundeskanzleramts Österreich. Er realisierte Projekte in Afrika, Asien, Europa, Südamerika, Zentral- und Nordamerika und in den USA (u. a. Hong Kong Arts Center (Hong Kong/ Sonderverwaltungszone Hongkong der Volksrepublik China), University of California (Santa Barbara/USA) Bag Factory (Johannesburg/Südafrika), Kunsthalle Basel (Basel/Schweiz), Museum of Modern Art (Detroit/USA)).

Er ist Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung (GAV) und Fluss, NÖ Initiative für Foto und Medienkunst. Seine Arbeiten befinden sich in zahlreichen Privatsammlungen und in der „The Life Collection“ im Museum of African Design, Johannesburg, Südafrika. Von 2004 bis 2011 betrieb er gemeinsam mit der Medienkünstlerin Sabine Maier das Machfeld-Studio in Wien, einen Offspace, der sich thematisch mit grenzüberschreitenden Kunstpraxen auseinandersetzte.

Auszeichnungen und Preise

  • 2000: Literaturpreis „Schreiben zwischen den Kulturen“, Edition Exil, Wien
  • 2008: Förderungspreis für Video- und Medienkunst, Bundeskanzleramt für Kunst und Kultur

Beteiligung an folgenden Kunstmessen

Werke von Michael Mastrototaro wurden auf folgenden Kunstmessen präsentiert:

  • 2012: Präsentiert von „Galerie Raum mit Licht“ auf der Viennafair, Wien, Österreich

Präsentiert von „Galerie Raum mit Licht“, fotofever, Brüssel, Belgien

  • 2013: Präsentiert von „Galerie Odile Ouizeman“, Paris Photo, Paris, Frankreich

Präsentiert von „Galerie Raum mit Licht“, Art Brussels, Brüssel, Belgien

  • 2014: Präsentiert von „Galerie Raum mit Licht“, Art Brussels, Brüssel, Belgien

Veröffentlichungen

  • Science / Fiction, PODIUM – Zeitschrift für Literatur, Wien 2023, ISBN 978-3-902886-80-4.[8]
  • Sagen reloaded, Czernin Verlag, Wien 2020, ISBN 978-3-7076-0705-5.[9]
  • Funkhausanthologie, Sonderpublikation, Verlag Autorensolidarität, Wien 2017[10]
  • MACHFELD, conceptual media art, Kunstkatalog, Edition Marlit, Hora Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-213-00086-9.
  • Ein Alphabet der Visuellen Poesie. edition ch, Wien 2010, ISBN 978-3-901015-46-5.[11]
  • das große ABC buch, Edition: Das fröhliche Wohnzimmer, Wien 2007, ISBN 978-3-900956-86-8.[12]
  • mörder planeten säuger, Edition Exil, Wien 2002, ISBN 3-901899-16-2.[13]
  • Fremdland, Edition Exil, Wien 2000, ISBN 3-901899-08-1.[14]
  • Machfeld, Cyber Roman, Wien 1999.[15]

Galerievertretung

  • Galerie Breyer, Baden bei Wien

Filmographie

  • 1999: Walk alone
  • 2002: Flieg nicht rückwerts
  • 2006: S1
  • 2008: Banska
  • 2016: Gnu for Zoo
  • 2016: Unseen

Kryptographische Projekte

Von 2019 bis 2022 entwickelte Michael Mastrototaro das „Konjungate“-Projekt.[16] Eine Kryptographie verwendende Blockchain, welche auf seinem 1999 geschriebenen Roman Machfeld basiert. In diesem Roman beschreibt er, neun Jahre bevor Bitcoin Core am Horizont der Kryptowährung erscheint, den Abbau von Konjungate. Der Hauptcharakter des Buches ist namensgleich mit dem Erfinder des Bitcoin, Satoshi Nakamoto. 20 Jahre nach der Online-Veröffentlichung des Romans erscheint Konjungate als ein Medienkunstprojekt zur Dezentralisierung der Förderung von zeitgenössischen Künstlern und Kunstinstitutionen. Seit 2020 betreibt und kuratiert er das Künstler-Community-Projekt wendy.network, dessen Ziel nach eigenen Angaben eine dezentralisierte Förderung von zeitgenössischer Kunst unter Zuhilfenahme von „Konjungate Core“ ist.[17] 2023 wurde das Projekt der Open Source Community übergeben.

Durch Konjungate geförderte Institutionen

  • mur.at – Verein zur Förderung von Netzwerkkunst, Graz, Österreich[18]
  • hipermedula, Ciudad de Córdoba. Córdoba, Argentinien
  • Walkin Studios, Bangalore, Indien
  • Literatur von und über Michael Mastrototaro im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Michael Mastrototaro. Offizielle Webseite des Künstlers (Abgerufen am 7. Juni 2023)
  • MACHFELD. Webpräsenz des Künstlerduos Machfeld (Abgerufen am 7. Juni 2023)
  • Offizielles IInstagram-Profil von Michael Mastrototaro mit zirka 10.000 Followers (Abgerufen am 27. Februar 2023)
  • Interview über den Hintergrund des Konjungate Projekts von Kuratorin Jing Yi Teo mit Michael Mastrototaro, (englisch) So Far Online-Publikation. Abgerufen am 1. September 2022

Einzelnachweise

  1. )(PIONEER, 2003. In: machfeld.net. Abgerufen am 5. Februar 2020. 
  2. FM4 Webtip, 2003. In: fm4.orf.at. Abgerufen am 5. Februar 2020. 
  3. Cybrid und synthetisch: SecondLife-Kunst, 2007. In: derstandard.at. Abgerufen am 17. September 2024. 
  4. BANSKA, 16mm-Film. In: machfeld.net. Abgerufen am 5. Februar 2020. 
  5. „Wartehäuschen auf die Zukunft“, Bericht, ORF Niederösterreich, 2015. In: noe.orf.at. Abgerufen am 6. Februar 2020. 
  6. Ö1 Kunstradio. In: kunstradio.at. Abgerufen am 5. Februar 2020. 
  7. MACHFELD, Cyber Roman. In: machfeld.net. Abgerufen am 6. Februar 2020. 
  8. PODIUM - Zeitschrift für Literatur. Anthologie
  9. Sagen reloaded. Anthologie
  10. Funkhausanthologie Festschrift anlässlich des 50. Geburtstages von Ö1
  11. Ein Alphabet der Visuellen Poesie. Anthologie
  12. das große ABC buch. Anthologie
  13. Edition Exil. Anthologie
  14. Edition Exil. Das Buch zum Literaturpreis "schreiben zwischen den kulturen" 2000 (vergriffen)
  15. MACHFELD - Roman. Cyber Roman
  16. KONJUNGATE. In: konjungate.net. Abgerufen am 5. Februar 2020 (englisch). 
  17. wendy.network. In: wendy.network. Abgerufen am 8. Januar 2021. 
  18. SUPPORTED PROJECTS. In: machfeld-fondation.net. Abgerufen am 10. Oktober 2019 (englisch). 
Normdaten (Person): GND: 142564575 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 150877108 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Mastrototaro, Michael
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Künstler
GEBURTSDATUM 1970
GEBURTSORT Graz