Magnetische Reynolds-Zahl

Physikalische Kennzahl
Name Magnetische Reynolds-Zahl
Formelzeichen R m {\displaystyle R_{\mathrm {m} }}
Dimension dimensionslos
Definition R m = μ 0 σ v L = v L η {\displaystyle R_{\mathrm {m} }=\mu _{0}\cdot \sigma \cdot v\cdot L={v\cdot L \over \eta }}
μ 0 {\displaystyle \mu _{0}} magnetische Feldkonstante
σ {\displaystyle \sigma } Elektrische Leitfähigkeit
v {\displaystyle v} charakteristische Geschwindigkeit
L {\displaystyle L} charakteristische Länge
η {\displaystyle \eta } magnetische Diffusivität
Benannt nach Osborne Reynolds
Anwendungsbereich magnetische Fluide
Siehe auch: Reynolds-Zahl

In der Magnetohydrodynamik definiert man eine magnetische Reynolds-Zahl analog zur Reynolds-Zahl in der Hydrodynamik. Sie ist eine Dimensionslose Kennzahl und bezeichnet das Verhältnis von Konvektion zu Diffusion in einem magnetischen Fluid.

Sie ist definiert als:

R m = μ 0 σ v L = v L η {\displaystyle R_{\mathrm {m} }=\mu _{0}\cdot \sigma \cdot v\cdot L={v\cdot L \over \eta }} .

Dabei ist:

  • μ 0 {\displaystyle \mu _{0}} die magnetische Feldkonstante,
  • σ {\displaystyle \sigma } die elektrische Leitfähigkeit (Konduktivität) des Fluids,
  • η {\displaystyle \eta } die magnetische Diffusivität,
  • L {\displaystyle L} die charakteristische Länge des Anwendungsfalles sowie
  • v {\displaystyle v} der Betrag der für den Anwendungsfall charakteristischen Geschwindigkeit.

Größenordnung und Beispiele

Wird eine Kupferschleife des Durchmessers L = 1 c m {\displaystyle L=1\,\mathrm {cm} } mit der Geschwindigkeit v = 10 c m / s {\displaystyle v=10\,\mathrm {cm/s} } bewegt (Leitfähigkeit σ = 6 10 7 Ω 1 m 1 {\displaystyle \sigma =6\cdot 10^{7}\,\Omega ^{-1}\mathrm {m} ^{-1}} ), ergibt sich R m = 0 , 08. {\displaystyle R_{\mathrm {m} }=0{,}08.}

  • Für R m 1 {\displaystyle R_{\mathrm {m} }\ll 1} ist das Magnetfeld diffus oder wird kaum von der Bewegung geprägt.

Die magnetische Reynolds-Zahl liegt in der Größenordnung:

  • ein flüssiges Metall, z. B. Quecksilber: R m 10 2 {\displaystyle R_{\mathrm {m} }\approx 10^{-2}} ,
  • in der industriellen Anwendung: R m 10 {\displaystyle R_{\mathrm {m} }\approx 10} ,
  • im äußeren Erdkern: R m 10 2 {\displaystyle R_{\mathrm {m} }\approx 10^{2}} [1] und
  • in der Astrophysik: R m 10 10  bis  10 20 {\displaystyle R_{\mathrm {m} }\approx 10^{10}{\text{ bis }}10^{20}} .
  • Magnetische Reynolds-Zahl. In: Eigenschaften-Quellen-Index (EQI). Informationszentrum Chemie Biologie Pharmazie, ETH Zürich, abgerufen am 21. Juli 2009. 
  • Marcus Gellert: Erzeugung von Magnetfeldern in helikalen Strömungen. In: Fluiddynamik. Universität Potsdam, archiviert vom Original am 1. November 2008; abgerufen am 21. Juli 2009. 

Einzelnachweise

  1. O.V. Philipenko, B.G. Zinchenko, D.D. Sokoloff: Turbulent Dynamo and the Geomagnetic Secular Variation. In: Solar and Planetary Dynamos. Band 1. Cambridge University Press, 2008, ISBN 0-521-05415-X, S. 229 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).