Lucas Beckmann

Dieser Artikel behandelt den Rechtswissenschaftler Lucas Beckmann. Für den Grünen-Politiker Lukas Beckmann siehe Lukas Beckmann.
Lucas Beckmann (Kupferstich von 1688)

Lucas Beckmann (* 16. Dezember 1571 in Hamburg; † 7. Februar 1624 in Wittenberg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler.

Leben

Beckmann war der Sohn des Joachim Beckmann aus Antwerpen und dessen Frau Anna, die Tochter des Hamburger Handelsmannes Heinrich Thamm war. Er hatte das Gymnasium seiner Heimatstadt besucht, studierte in Rostock,[1] Leiden, Oxford, 1594 in Wittenberg und 1596 in Leipzig. In Basel promovierte er 1597 zum Doktor der Rechte, kehrte nach Wittenberg zurück und wurde 1598 anstelle von Peter Heige als dessen Substitut angenommen. 1599 übertrug man ihm eine außerordentliche juristische Professur, von der er bis zu seinem Lebensende in die ordentliche Professur des Kodex an der Universität Wittenberg aufstieg.

Damit verbunden wurde er Assessor am Wittenberger Hofgericht, am Schöppenstuhl, am königlichen Landgericht des Markgrafentums der Niederlausitz und am Wittenberger Konsistorium. Er wurde kurfürstlich sächsischer Appellationsrat in Dresden, war fürstlich lüneburgischer, anhaltischer und anderer Potentaten geheimer Rat. Zudem beteiligte er sich auch an den organisatorischen Aufgaben der Wittenberger Akademie, war im Sommersemester 1603 Prorektor und 1609, sowie 1619 Rektor der Hochschule. Sein Leichnam wurde in der Wittenberger Stadtkirche beigesetzt, wo man ihm ein Epitaph errichtete.

Familie

Am 19. September 1597 hatte er sich mit Elisabeth, der Tochter des Leipziger Handelsherrn Johann Grünwald und dessen Frau Anna Schönberg, vermählt. Aus dieser Ehe sind vier Söhne und zwei Töchter hervorgegangen.

  • Sohn Lucas Beckmann I. starb früh
  • Sohn Johann Joachim Beckmann starb vor Mutter
  • Sohn Lucas Beckmann II. überlebte Mutter studierte jur.
  • Sohn Christopherus Beckmann (* 1605; † 8. Februar 1615 in Wittenberg)
  • Tochter Anna Elisabeth Beckmann I starb früh
  • Tochter Anna Elisabeth Beckmann II verh. Nicolaus Schaffshausen[2] jur. Prakticus in Wittenberg

Werkauswahl

  • De Laudemiis Vulgo Vom Lehn-Geld, oder von der Lehn-Wahre. Heller, Jena 1721. (Digitalisat)
  • Disputatio ordinaria de monetis ex jure tam publico quam privato deducta, ad Recessus praesertim Imperij Romano-Germanici, [et] electorales aliasve constitutiones directa. Schetler, Wittenberg 1618.
  • Dissertation juridica dee juramentis in genere. Gormann, Wittenberg 1620. (Digitalisat)
  • De privilegiis studiosorum. Wittenberg 1701. (Digitalisat)
  • Disputatio ordinaria de jurisdictione. Müller, Wittenberg 1604. (Digitalisat)
  • Theses de acquirenda, retirenda ac amittenda possessione. Gorman, Wittenberg 1606. (Digitalisat)
  • De Deposito, Receptis, Et Sequestratione themata. Gorman, Wittenberg. (Digitalisat)
  • Positiones De Iure Detractionis Subsequentes. Boreck, Wittenberg 1621. (Digitalisat)

Literatur

  • Becmann, (Lucas). In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 3, Leipzig 1733, Sp. 879.
  • Arnold Christian Beuthner: Beckmann, Lucas, I. V. D. In: Hamburgisches Staats- und Gelehrten-Lexicon worin die Nahmen, das Leben und die Verdienste derjenigen Männer geist- und weltlichen Standes angeführet werden, welche von der heilsamen Reformation bis auf gegenwärtige Zeit, in dieser weltberühmten Stadt und derselben Gebiete, ein ansehnliches Ehren-Amt, oder eine hohe Würde bekleidet sich durch Schriften berühmt gemacht, daselbst gebohren und in der fremde beforderung erhalten, bereits aber das Zeitliche gesegnet haben. Christian Wilhelm Brandt, Hamburg 1739, OCLC 46285036, S. 15–16 (resolver.sub.uni-hamburg.de). 
  • Johann Moller: Cimbria Literata. Tomus Primus. Scriptores universos Indigenas, hisque immistos complures, quorum Patria explorari necdum potuit, comprehendens. In: Cimbria literata, sive scriptorum ducatus utriusque Slesvicensis et Holsatici, quibus et alii vicini quidam accensentur, historia literaria tripartita. Band 1: Scriptores univerfos indigenas …. Orphanotrophium Regium, Kopenhagen 1744, S. 35 (Textarchiv – Internet Archive). 
  • Beckmann (Lucas). In: Christian Gottlieb Jöcher (Hrsg.): Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Band 1: A–C. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1750, Sp. 902 (Textarchiv – Internet Archive). 
  • Hans Schröder: Beckmann (Lucas 1.). In: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Erster Band: Abatz – Dassovius. Perthes-Besser u. Mauke, Hamburg 1851, OCLC 165098711, S. 191–193 (reader.digitale-sammlungen.de). 
  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917, OCLC 746005289. 
  • Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften für genealogische Zwecke. Band 8, 1974, S. 313, R 7492.
  • Leichenpredigt evangelisches Predigerseminar Wittenberg.

Einzelnachweise

  1. Immatrikulation von Lucas Beckmann im Rostocker Matrikelportal.
  2. Hans Schröder: Schaffshausen (Nicolaus I.). In: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 6, Nr. 3385. W. Mauke’s Söhne, Hamburg 1873, OCLC 165098721 (uni-hamburg.de (Memento vom 9. Januar 2015 im Internet Archive) – Faksimile). 
Normdaten (Person): GND: 122109074 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 52562348 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Beckmann, Lucas
KURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtswissenschaftler
GEBURTSDATUM 16. Dezember 1571
GEBURTSORT Hamburg
STERBEDATUM 7. Februar 1624
STERBEORT Lutherstadt Wittenberg