Liste der Stolpersteine auf Sardinien

Der erste Stolperstein Sardiniens, gewidmet der Naturkundelehrerin Zaira Coen Righi, verlegt in Sassari

Die Liste der Stolpersteine auf Sardinien listet Stolpersteine auf der italienischen Insel Sardinien. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine wurden vom deutschen Künstler Gunter Demnig konzipiert und werden zumeist von ihm selbst verlegt. Im Regelfall liegen die Stolpersteine vor dem letzten selbstgewählten Wohnort des Opfers.

Der erste Stolperstein auf Sardinien wurde am 26. Januar 2021 in Sassari verlegt.

Verlegte Stolpersteine

San Vero Milis

In San Vero Milis in der Provinz Oristano im Westen der Insel wurde ein Stolperstein verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
COSIMO ORRÙ
GEBOREN 1910
VERHAFTET 20.6.1944
DEPORTIERT 1944
FLOSSENBÜRG
ERMORDET 1945
LITOMERICE
Via Eleonora d’Arborea 48
San Vero Milis
Cosimo Orrù (1910–1945)[1]

Sassari

In Sassari, der Provinzhauptstadt Sardiniens, wurde ein Stolperstein verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
ZAIRA COEN RIGHI
GEBOREN 1879
VERHAFTET 23.4.1944
DEPORTIERT
AUSCHWITZ
ERMORDET 23.5.1944
Piazza d'Italia, 28
Sassari
Zaira Coen Righi (1879–1944) war eine pensionierte Lehrerin für Naturkunde und Chemie, die gemeinsam mit ihrer Schwester in einer der Gaskammern von Auschwitz ermordet wurde.[2]

Sestu

In Sestu in der Provinz Cagliari im Süden der Insel wurde ein Stolperstein verlegt.

Stolperstein Übersetzung Verlegeort Name, Leben
HIER WOHNTE
PIETRO MELONI
GEB. 1899
VERHAFTET 24.10.1944
INTERNIERT GRIES
DEPORTIERT 1944
GUSEN-MAUTHAUSEN
ERMORDET 13.2.1945
Via Monserrato, 8
Sestu
Pietro Meloni wurde am 23. November 1899 in Sestu geboren. er entstammte einer extrem armen Familie, konnte nicht zur Schule gehen und musste bereits im Alter von sieben Jahren in der Landwirtschaft arbeiten. Des Lesen und Schreiben erlernte er autodidaktisch. Als er eingezogen wurde, kam er zur Guardia di Finanza. Er blieb bis zu seinem 24. Lebensjahr im Dienst, wurde verletzt und erhielt danach eine kleine Pension, die allerdings nicht das Überleben ermöglichte. Er emigrierte nach Frankreich und verdingte sich am Bau. Er lernte Rosa Tosoni kennen, eine Emigrantin aus Verona, und ehelichte sie. Die Eheleute ließen sich in Lyon nieder, beide schlossen sich der Kommunistischen Partei und der Résistance an. 1940 kehrten die Eheleute nach Italien zurück. Sie lebten nunmehr in Verona und waren erneut im Untergrund tätig, für die PCI und die italienische Widerstandsbewegung. Gemeinsam wurden sie am 24. Oktober 1944 von der SS verhaftet und in der Folge gefoltert. Pietro Meloni wurde über das Durchgangslager Gries in das KZ Mauthausen deportiert. Dort kam er 1945 um. Seine Frau konnte die NS-Besatzung überleben.[3] [4]

1955 wurde Pietro Meloni postum eine Tapferkeitsmedaille verliehen. In Sestu trägt eine Straße seinen Namen.

Verlegedaten

  • 26. Januar 2021: Sassari
  • 27. Januar 2022: San Vero Milis
  • 27. Januar 2023: Sestu

Literatur

  • M. Garroni: Fascismo, scuola e società in Sardegna, l'istruzione classica, scientifica e magistrale, 2010, 184–185, siehe [1]
  • Olocausto e minoranze, Videobiografie (ital.)
  • Chronik der Stolpersteinverlegungen auf der Website des Projekts von Gunter Demnig

Einzelnachweise

  1. LinkOristano: Una pietra d’inciampo per ricordare il giudice Cosimo Orrù, morto in un lager, 27. Januar 2022
  2. Università degli studi di Sassari: GIORNATA DELLA MEMORIA: PER ZAIRA COEN RIGHI, 27. Januar 2021
  3. DA VERONA AI LAGER: Meloni Pietro, abgerufen am 12. April 2024
  4. ANPI: Pietro Meloni, abgerufen am 6. September 2024
 Karte mit allen Koordinaten: OSM | WikiMap
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