Latzek von Krawarn

Latzek von Krawarn, Bischof von Olmütz (1403–1408)
Latzek von Krawarn, Bischof von Olmütz (1403–1408)

Latzek von Krawarn, auch Latzek (Ladislaus) von Krawarn; tschechisch Vladislav Lacek z Kravař (* um 1374; † 1408 in Olmütz) war Elekt und später Bischof von Olmütz.

Herkunft und Werdegang

Latzek entstammte dem mährischen Adelsgeschlecht von Krawarn. Seine Eltern waren Wok VI. von Krawarn auf Titschein und Stramberg (Vok VI. z Jičína a Štramberka) und Anna, geb. von Sternberg und Konopischt. Nach dem Tod des Vaters erbte Latzek die Herrschaft Titschein. Schon früh verfügte er über zahlreiche Pfründen. Er war Domherr von Breslau, Prag und Gnesen sowie Kanoniker in Oppeln und in Glogau.

Elekt von Olmütz

Obwohl das Olmützer Domkapitel nach dem Tod des Bischofs Nikolaus von Riesenburg 1397 Latzek von Krawarn zu dessen Nachfolger wählte, konnte er sich nicht gegen Johannes Frost durchsetzen, den Kandidaten des Königs Wenzel IV.

Bischof von Olmütz

Nachdem Johannes Frost 1403 gestorben war, wählte das Domkapitel erneut Latzek von Krawarn einstimmig zum neuen Bischof von Olmütz. Latzek verpflichtete sich auf die römische Obedienz und erhielt danach von Papst Bonifaz IX. die erforderliche Altersdispens. Die Bischofsweihe erfolgte am 20. Mai 1403 im Olmützer Dom durch den Breslauer Weihbischof Nikolaus von Abelon.

Während seiner Amtszeit konnte Latzek die von seinem Vorgänger verpfändete Burg Mürau sowie die Güter Müglitz und Mödritz einlösen; außerdem vermutlich auch Hotzenplotz und Gewitsch. 1407 erwarb er vom ungarischen König Sigismund die Stadt Zwittau. Der Bau der St.-Mauritius-Kirche in Olmütz wurde fortgesetzt, und die Brünner Kirchen St. Peter und St. Jakob erweitert.

Da sich Latzek gegenüber der römischen Kurie verpflichtet hatte, Schulden in Höhe von 11.000 Gulden zu begleichen, die er zum großen Teil von seinen Vorgängern übernommen hatte, konnte er die wirtschaftlichen Probleme seines Bistums nicht lösen. Er verpfändete wiederum mehrere bischöfliche Güter und nahm zur Schuldentilgung auch Anleihen auf.

Latzek starb nach nur vierjähriger Amtszeit, und es wird vermutet, er sei vergiftet worden. Sein Leichnam wurde in der St.-Mauritius-Kirche in Kremsier beigesetzt.

Literatur

  • Štěpán Kohout: Latzek (Ladislaus) von Krawarn (Kravaře) (um 1374–1408): In: Erwin Gatz, Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches 1198–1448, ISBN 3-428-10303-3, S. 516–517
VorgängerAmtNachfolger
Johann XII. MrázBischof von Olmütz
1403–1408
Konrad II. von Vechta
Bischöfe von Olmütz (1063–1497)

Johannes I. | Vereint mit Prag 1087–1088 | Wezel (tschechisch: Vezel) | Andreas I. | Heinrich I. | Petrus I. | Johannes II. | Heinrich II. Zdik | Johannes III. | Johannes IV. | Dietleb | Pilgrim | Kaim | Engelbert von Brabant | Johannes V. Bavor | Robert | Wilhelm (Elekt) | Konrad von Friedberg | Bruno von Schauenburg | Theoderich von Neuhaus | Johannes VI. von Waldstein | Peter II. von Konitz | Konrad I. | Heinrich III. | Johannes VII. Volek | Johannes VIII. Očko von Wlašim | Johannes IX. von Neumarkt | Peter III. Jelito | Johannes X. Soběslav | Nikolaus von Riesenburg | Johannes XI. Mráz | Latzek von Krawarn | Konrad II. von Vechta | Wenzel Králík von Buřenice (Administrator) | Albrecht von Březí (Elekt) | Johannes XII. von Bucca | Konrad III. von Zwole | Paul von Miličin und Talmberg | Johannes XIII. Haes | Bohuslaus von Zwole | Protasius von Boskowitz und Černahora

Administratoren des Domkapitels 1482–1484: Johannes Pauswangel, Alex von Iglau, Heinrich von Zwole | Johann Filipec (amtsführend) | Johannes XIV. Vitéz

vom Papst ernannte Administratoren, residierten nicht in Olmütz 1487–1497: Ardicino della Porta, Johannes XV. Borgia

Administration durch die Domherren 1490–1497: Konrad Altheimer, Daniel von Kosteletz, Johann von Jamnitz

Normdaten (Person): GND: 107026296X (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 84647767 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Latzek von Krawarn
ALTERNATIVNAMEN Latzek von Krawarn; Lacek von Krawarn; Ladislaus von Krawarn; Vladislav Lacek z Kravař; Lacek z Kravaře
KURZBESCHREIBUNG Bischof von Olmütz
GEBURTSDATUM um 1374
STERBEDATUM 1408
STERBEORT Olmütz