Karl Pembaur

Karl Pembaur, Dresden
Grab von Karl Maria Pembaur auf dem Johannisfriedhof in Dresden.

Karl Maria Pembaur (* 24. August 1876 in Innsbruck; † 6. März 1939 in Dresden) war Komponist, Chorleiter und Kirchenmusiker.

Leben

Karl Pembaur studierte nach erster Unterweisung durch seinen Vater Josef Pembaur d. Ä. (1848–1923) an der Königlichen Musikschule in München. 1901 verpflichtete ihn die Dresdner Hofoper als Solorepetitor und Chordirektor, die Katholische Hofkirche als Organisten. 1908 wurde ihm der Titel Musikdirektor verliehen. 1913 übernahm er die Leitung der Dresdner Kapellknaben und damit die Hofkirchenmusik. Außerdem war er Chormeister der Dresdner Liedertafel.

Sein älterer Bruder Josef Pembaur (1875–1950) war Pianist und ebenfalls Komponist.

Wirken

Als Chordirektor der Dresdner Hofoper zählte Pembaur zu den bewährtesten Mitarbeitern Ernst von Schuchs. Die kirchenmusikalischen Dienste der Hofkapelle erhob er zu bedeutendem Rang. Als Lied- und Chorkomponist wandelte er in den Bahnen seines Vaters. Das Beste hatte er in seinen kirchenmusikalischen Werken zu sagen, die, von Anton Bruckner herkommend, auch Stilelemente Max Regers sowie des Impressionismus aufnahmen. In zahlreichen Aufsätzen hat sich Pembaur auch theoretisch mit den Problemen der modernen Kirchenmusik auseinandergesetzt.

Kirchenmusikalische Werke
  • Missa (brevis) in F op. 10 (1902)
  • Missa (solemnis) in G op. 14 (1909)
  • Weihnachtsmesse op. 18 (1914)
  • Missa angelica o. 35 (1926)
  • Missa Sanctae Familiae op. 46 (1930)

Zudem schrieb Karl Pembaur zahlreiche Lieder.

Schriften
  • Karl Pembaur: Drei Jahrhunderte Kirchenmusik am Sächsischen Hofe. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte Sachsens. Dresden. 1920.
  • Karl von Pembaur: Das Schicksal der Musik in der Hofkirche Dresden. In: St. Benno-Kalender. 73. Jg., 1923, S. 155–160.

Nachlass

Der Nachlass von Karl Pembaur wird teils in der Musikabteilung (Signatur: Mus.10000-…), teils in der Handschriftensammlung (Signatur: Mscr.Dresd.App.1836) der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden aufbewahrt.[1]

Literatur

  • Nachruf auf Karl Pembaur. In: St. Benno-Kalender. 90. Jg., 1940, S. 88–89.
  • W. Senn: Pembaur, Karl Maria. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 403 f. (Direktlinks auf S. 403, S. 404).
  • Burkhard Muth, Wilhelm Zentner: Pembaur (Familie). In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 13 (Paladilhe – Ribera). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2005, ISBN 3-7618-1133-0 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  • Christian Fastl: Pennbauer, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.

Einzelnachweise

  1. Kalliope | Verbundkatalog für Archiv- und archivähnliche Bestände und nationales Nachweisinstrument für Nachlässe und Autographen. Abgerufen am 11. Mai 2020. 
Normdaten (Person): GND: 101371934 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2004022543 | VIAF: 32361847 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Pembaur, Karl
ALTERNATIVNAMEN Pembaur, Karl Maria (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG Komponist und Kirchenmusiker
GEBURTSDATUM 24. August 1876
GEBURTSORT Innsbruck
STERBEDATUM 6. März 1939
STERBEORT Dresden