Julius-Reich-Preis

Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (beispielsweise Einzelnachweisen) ausgestattet. Angaben ohne ausreichenden Beleg könnten demnächst entfernt werden. Bitte hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst.

Der Julius-Reich-Preis wurde in Wien an junge Schriftsteller und Maler vergeben.

Stifter Julius Reich

Der private Literaturpreis wurde von Kommerzialrat Julius Reich durch eine Testamentsverfügung gestiftet. Reich stammte aus Mähren, Koritschan, war Jude und besaß eine Glasfabrik. Im Alter verlor er sein Gehör. Von akustischen Sinnesreizen ausgeschlossen, beschäftigte er sich mit Bildender Kunst und Literatur. Aus dem Erlös der Versteigerung seiner Bibliothek und seiner Kunstsammlung wurde die „Julius Reich Künstlerstiftung“ und die „Julius Reich Dichterstiftung“ eingerichtet.

Kuratorium des Preises

Im Kuratorium entschieden zwei Professoren und drei Schriftsteller über die Preisvergabe. Weiters wurde der jeweilige Direktor des Burgtheaters und ein Vertreter der Wiener Schriftstellervereinigung beigezogen.

Im Kuratorium war unter anderem der Münchner Germanist Walther Brecht und der Bruder des Stifters, Emil Reich.

Preisträger

  • 1925: Anton Wildgans[1]
  • 1928: Ernst Scheibelreiter für sein Drama Aufruhr im Volk[2]
  • 1929: Theodor Kramer, Mela Hartwig
  • 1930: Erika Mitterer
  • 1930: Georg Merkel (Julius Reich-Künstlerpreis)
  • 1933: Friedrich Torberg für sein Werk Der Schüler Gerber hat absolviert und Hans Haidenbauer für seinen Gedichtband Alltag
  • 1933: Georg Merkel (Julius Reich-Ehrenpreis)
  • 1934: Hilde Spiel, Ernst Waldinger, Ludo Gerwald, Adolf Unger und Herbert Strutz[3]
  • 1935: Rudolf Felmayer für das Lyrikwerk Die stillen Götter[4][5] und Hedwig Rossi für das Voltaire-Stück Der Fall Calas
  • 1936: Fritz Brainin sowie Hans Leb für seinen Lyrikband Die Anrufung[6]
  • 1938: Wilhelm Franke für Wanderer im Waldland[7]

Liquidierung des Preises

Über das Schicksal des Stiftungsvermögens ist nichts bekannt. Dokumente zur Arisierung wurden im Wiener Stadt- und Landesarchiv nicht gefunden.[8]

Einzelnachweise

  1. Julius-Reich-Dichterstiftung. In: Wiener Zeitung, 3. Dezember 1925, S. 3
  2. Der Dichter Ernst Scheibelreiter. Zu seinem 50. Geburtstag am 13. November, Vorarlberger Volksblatt, 14. November 1947, S. 3.
  3. R. F. B.: Lyrik in Kärnten, Berichte und Informationen des österreichischen Forschungsinstituts für Wirtschaft und Politik, 28. Februar 1947, S. 13.
  4. Stadt Wien (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) - Julius-Reich-Preis für Rudolf Felmayer, Rathauskorrespondenz, siehe 21. Dezember 1957.
  5. Rudolf Felmayer im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  6. Hans-Leb-Website (Memento vom 10. Mai 2004 im Internet Archive)
  7. Wilhelm Franke, bei ÖNB
  8. literaturepochen.at - Waltraud Strickhausen: Die Erzählerin Hilde Spiel oder Der weite Wurf in die Finsternis, Peter Lang 1996, ISBN 0-8204-2623-7.