Joseph Lange (Schauspieler)

Joseph Lange (Porträt von F. J. G. Lieder, 1808)

Joseph Lange (* 1. April 1751 in Würzburg; † 17. September[1] 1831 in Wien) war ein deutscher Schauspieler, Maler, Komponist und Schriftsteller. Er ist der Maler des wahrscheinlich populärsten Bildes seines Schwagers Wolfgang Amadeus Mozart, das vermutlich 1782/83 entstand und – wie der Musikwissenschaftler Michael Lorenz 2009 erkannte – ursprünglich auf einem Format von 19 × 15 cm nur Mozarts Kopf zeigte.[2] Wahrscheinlich 1789 hatte er mit einer Vergrößerung des kleinen Porträts begonnen, dem er Mozarts Oberkörper und ein Klavier hinzufügen wollte, das aber nie vollendet wurde.

Werdegang

Langes Mozart-Porträt in seinem ursprünglichen Format

Joseph Lange kam 1767 nach Wien. Er wollte zunächst Maler werden und besuchte die Kunstakademie. Zusammen mit seinem älteren Bruder Michael Joseph Lange errichtete er ein Liebhaber-Theater. Joseph von Sonnenfels erkannte das Talent der Brüder und gewann beide für die große Bühne. 1770 gaben sie am Wiener Kärntnertortheater ihr Debüt bei der Uraufführung des „Brutus“ von Joachim Wilhelm von Brawe. Langes Bruder starb bereits 1771, in Sonnenfels fand er aber einen neuen Mentor. Lange spielte bis 1811 am Hoftheater.

Daneben gab Lange aber auch die Malerei nicht auf und spezialisierte sich hier besonders auf Porträts. Er komponierte überdies Operetten (etwa Adelheid von Ponthieu) und Lieder. Außerdem verfasste er eine Autobiografie, die 1808 erschien. Das 26. Kapitel darin widmete er seinem Schwager Mozart.

Lange war zweimal verheiratet. Seine erste Frau starb nach kurzer Ehe im Jahre 1779. Seine zweite Frau Luise Maria Antonia, geb. Weber, war eine erfolgreiche Sängerin und die Schwester von Constanze Mozart.

Schriften

  • Biographie des Joseph Lange, k.k. Hofschauspielers. Verlag Rehm, Wien 1808. (Digitalisat, Inhaltsverzeichnis)

Literatur

  • Constantin von Wurzbach: Lange, Joseph. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 14. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 96–100 (Digitalisat).
  • Joseph KürschnerLange, Joseph. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 17, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 642–644.
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 571 f. (Textarchiv – Internet Archive).
  • Werner Dettelbacher: Lange, Joseph. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 13, Duncker & Humblot, Berlin 1982, ISBN 3-428-00194-X, S. 563 f. (Digitalisat).
  • Michael Lorenz: "Das Forschungsprojekt "W. A. Mozart und sein Wiener Umfeld": Mozartforschung in Wien am Beginn des 21. Jahrhunderts", Wien 2013

Einzelnachweise

  1. Michael Lorenz: „Das Forschungsprojekt ‚W. A. Mozart und sein Wiener Umfeld‘: Mozartforschung in Wien am Beginn des 21. Jahrhunderts“, Wien 2013
  2. Michael Lorenz: „Joseph Langes Mozart Portrait“, Wien 2012
Normdaten (Person): GND: 119000474 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2014119756 | VIAF: 27871961 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Lange, Joseph
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schauspieler, Maler, Komponist und Schriftsteller
GEBURTSDATUM 1. April 1751
GEBURTSORT Würzburg
STERBEDATUM 17. September 1831
STERBEORT Wien