Janko Vuković-Podkapelski

Janko Vuković Podkapelski

Janko Vuković Podkapelski (vollständig Janko Mihovil Aleksandar Vuković de Podkapelski; * 27. September 1871 in Jezerane, Lika; † 1. November 1918 in Pula, Istrien) war ein österreichisch-ungarischer Konteradmiral der k. u. k. Kriegsmarine kroatischer Abstammung. Kurz vor dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde er Flottenkommandant der Marine des kurzlebigen Staates der Slowenen, Kroaten und Serben. Nach der maritimen Regel, dass der Kapitän als Letzter von Bord geht, ertrank Vuković Podkapelski beim Untergang des Flaggschiffs Viribus Unitis, nachdem er den Großteil der Schiffsbesatzung gerettet hatte.[1]

Leben

Janko Vuković Podkapelski stammte aus einer kroatischen Adels- und Grundbesitzerfamilie aus der Lika, von der einige Mitglieder der k. u. k. Armee angehörten. Er besuchte die Marineakademie Fiume und diente nach erfolgreicher Ausmusterung in verschiedenen Dienststellungen in der k. u. k. Kriegsmarine. Im Jahr 1915 wurde er zum Linienschiffskapitän befördert. Er war Kommandant des Linienschiffes Babenberg, des Rapidkreuzers SMS Admiral Spaun und des Flottenflaggschiffs SMS Viribus Unitis.

Kaiser Karl (Vordergrund, links) und Vuković Podkapelski (rechts) an Bord der SMS Admiral Spaun in Pula, Oktober 1917.

Als auf Befehl Kaiser Karls die Flotte vom Flottenchef Vizeadmiral Miklós Horthy an den Südslawischen Nationalrat übergeben werden sollte, trat Vuković Podkapelski in den Dienst des Nationalrats und wurde neuer Flottenkommandant. In dieser Eigenschaft übernahm er die bisherige k. u. k. Kriegsmarine als Marine des Staates der Serben, Kroaten und Slowenen.

Am 30. Oktober 1918 wurde die österreichisch-ungarische Marineflagge auf dem Flaggschiff Viribus Unitis für immer eingeholt und erstmals die rot-weiß-blaue kroatische Flagge[2] auf den Schiffen gehisst. Einen Tag später erfolgte auf der Flottenbasis Cattaro das Niederholen, wie auch das anschließende Hissen der kroatischen Flagge, in einer feierlichen Zeremonie mit Hymnen und Flaggensalut.

Als Flottenkommandant der Marine des neuen südslawischen Staates ließ Vuković Podkapelski den kriegführenden Mächten mitteilen, dass sich der sogenannte SHS-Staat als nicht im Kriegszustand befindlich betrachte. Diese Mitteilung wurde von Italien ignoriert, da es kein Interesse an einer neuen Seemacht an der Ostküste der Adria hatte.

Das sinkende Schiff Viribus Unitis (1918)

Bereits einen Tag nach dem Flaggenwechsel brachten italienische Kampfschwimmer in einem bemannten Torpedo des Typs Mignatta am Schiffsrumpf der Viribus Unitis Haftminen an, die um kurz nach 6:30 Uhr detonierten. Mit dem Untergang des Flaggschiffs in den Morgenstunden des 1. November 1918 erlitten mit Vuković Podkapelski etwa 250[3] meist kroatische[4] Seeleute den Seemannstod. Es war der erste Einsatz des Mignatta und der letzte Einsatz während des Ersten Weltkriegs. Zwei Tage später unterzeichneten Österreich-Ungarn und Italien den Waffenstillstand von Villa Giusti.

Auszeichnungen

Vuković Podkapelski wurde unter anderem 1917 mit dem Orden der Eisernen Krone III. Klasse ausgezeichnet.[5]

Nachleben

Im Hafen von Pula erinnert je eine Gedenktafel in kroatischer und deutscher Sprache an Vuković Podkapelski. Sein Seemanstod war Stoff für die Romane Admiralski stijeg (Die Flagge des Admirals) von Ivan Katušić (1986) und Admiral von Stjepan Vukušić (2003).

Literatur

  • Bruno Dobrić: Janko Vuković Podkapelski : uz 80. obljetnicu potonuća broda ‘Viribus Unitis’, smrti Janka Vukovića Podkapelskog i oko 250 mornara u pulskoj luci. In: Nova Istra 4. Nr. 1 (12), 1999, S. 305–309 (kroatisch). 
  • M. Trogrlić: Vuković-Podkapelski, Janko (1871–1918), Admiral. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 15, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2018, ISBN 978-3-7001-8383-9, S. 369 f. (Direktlinks auf S. 369, S. 370).
  • Vuković Podkapelski, Janko. In: Hrvatska Enciklopedija. Abgerufen am 31. Juli 2024 (kroatisch). 
  • Vuković Podkapelski, Janko. In: Hrvatska tehnička enciklopedija [Kroatische Technische Enzyklopädie]. Leksikografski zavod „Miroslav Krleža“, 5. November 2020, abgerufen am 1. August 2024 (kroatisch). 

Einzelnachweise

  1. vgl. ÖBL (s. Literatur)
  2. “Die” k.u.k. Kriegsmarine : Zeugnis einer glorreichen Vergangenheit. 2., wesentlich verb. Auflage. Stöhr, 1997, ISBN 978-3-901208-20-1, S. 44. 
  3. Bruno Dobrić: Janko Vuković Podkapelski : uz 80. obljetnicu potonuća broda ‘Viribus Unitis’, smrti Janka Vukovića Podkapelskog i oko 250 mornara u pulskoj luci. In: Nova Istra 4. Nr. 1 (12), 1999, S. 305–309. 
  4. Wladimir Aichelburg: Register der k. (u.) k. Kriegsschiffe : Von Abbondanza bis Zrinyi. Neuer Wissenschaftlicher Verlag, 2002, ISBN 978-3-7083-0052-8, S. 525. 
  5. Vuković Podkapelski, Janko. In: Hrvatska tehnička enciklopedija [Kroatische Technische Enzyklopädie]. Leksikografski zavod „Miroslav Krleža“, 5. November 2020, abgerufen am 1. August 2024 (kroatisch). 
Normdaten (Person): GND: 133899004 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: no2005063452 | VIAF: 26798864 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Vuković-Podkapelski, Janko
ALTERNATIVNAMEN Vuković Podkapelski, Janko; Vuković de Podkapelski, Janko Mihovil Aleksandar (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG österreichisch-ungarischer Marineoffizier und Konteradmiral kroatischer Abstammung
GEBURTSDATUM 27. September 1871
GEBURTSORT Jezerane, Lika
STERBEDATUM 1. November 1918
STERBEORT Pula, Istrien