H-Kobordismus

In der Mathematik ist der h-Kobordismus ein Begriff aus der Topologie von Mannigfaltigkeiten.

Definition

Ein ( n + 1 ) {\displaystyle (n+1)} -dimensionaler Kobordismus W {\displaystyle W} zwischen n {\displaystyle n} -dimensionalen Mannigfaltigkeiten M {\displaystyle M} und N {\displaystyle N} heißt h-Kobordismus, wenn die Inklusionen M W {\displaystyle M\to W} und N W {\displaystyle N\to W} Homotopieäquivalenzen sind.

Die letzte Bedingung kann ersetzt werden durch die a priori schwächere Bedingung H ( W , M ; Z ) = 0 {\displaystyle H_{*}(W,M;\mathbb {Z} )=0} für die relativen Homologiegruppen.

Wichtige Sätze

In Dimensionen n 5 {\displaystyle n\geq 5} ist nach dem h-Kobordismus-Satz (Stephen Smale)[1] jeder h-Kobordismus zwischen einfach zusammenhängenden Mannigfaltigkeiten trivial, also ein Produkt W M × [ 0 , 1 ] {\displaystyle W\simeq M\times \left[0,1\right]} . (Dies gilt sowohl in der differenzierbaren wie in der stückweise linearen oder in der topologischen Kategorie.)

Wenn die Mannigfaltigkeiten nicht einfach zusammenhängend sind, dann werden nach dem s-Kobordismus-Satz (Barry Mazur, John Stallings, Dennis Barden) die h-Kobordismen durch die Whitehead-Gruppe W h ( π 1 M ) {\displaystyle Wh(\pi _{1}M)} der Fundamentalgruppe klassifiziert.

In der topologischen Kategorie gilt der h-Kobordismus-Satz auch in Dimension 4, nicht jedoch in der differenzierbaren Kategorie. Dies hängt mit dem Scheitern des Whitney-Tricks in differenzierbaren 4-Mannigfaltigkeiten zusammen.

Literatur

  • John Milnor: Lectures on the h-cobordism theorem, Princeton University Press 1965
  • A. Scorpan: The wild world of 4-manifolds, Amer. Math. Soc. 2005, ISBN 978-0-8218-3749-8
  • Yu. Rudyak: h-cobordism in: Encyclopedia of Mathematics, Springer/Kluwer, ISBN 978-1-55608-010-4

Einzelnachweise

  1. S. Smale, On the structure of manifolds, Amer. J. Math., Band 84, 1962, S. 387–399 online