Dorsonuchales Ödem

Klassifikation nach ICD-10
O35.1 Betreuung der Mutter bei (Verdacht auf) Chromosomenanomalie beim Fetus
O35.8 Betreuung der Mutter bei (Verdacht auf) sonstige Anomalie oder Schädigung des Fetus
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Als Dorsonuchales Ödem wird in der Pränataldiagnostik eine ausgeprägte Flüssigkeitsansammlung bezeichnet, die an großen Teilen des Rückens (= dorsal) sowie im Hinterkopf- und Nackenbereich (= nuchal) des ungeborenen Kindes besteht. Im Ultraschall ist ein ausgeprägtes Ödem sichtbar, durch das die Nacken- und Rückenhaut des Kindes deutlich vom Körper abgehoben wird. Von einer Nackentransparenz unterscheidet es sich durch eine "Verbreiterung" von mehr als 3 mm.[1][2]

Das Vorliegen eines Dorsonuchalen Ödems gilt als sonografischer Softmarker, der ein Hinweis auf eine Chromosomenbesonderheit und/oder eine organische Fehlbildung beim Kind ist.

Es tritt häufig auf bei Kindern mit:[2]

  • allgemein Erkrankungen oder Fehlbildungen im Bereich des kardiovaskulären oder lymphovaskulären Systems (z. B. Herzfehler)
  • Down-Syndrom (Trisomie 21)[3]
  • Pätau-Syndrom (Trisomie 13)
  • Edwards-Syndrom (Trisomie 18)
  • Turner-Syndrom (Monosomie X)
  • Triploidie

Das Dorsonuchale Ödem ist im Mutterpass in der Rubrik „Ultraschalldokumentation“ aufgeführt. Ein eventuelles Vorliegen wird im Zuge der Mutterschaftsvorsorge im Zeitraum der etwa 9. bis 12. Schwangerschaftswoche überprüft.[1]

Siehe auch

Nackentransparenz – Hygroma colli – Hydrops fetalis – Morbus haemolyticus neonatorum

  • Dorsonuchales Ödem im 3D-Ultraschall, in einer Fotografie

Einzelnachweise

  1. a b Claudia Pedain, Julio Herrero Garcia: Fallbuch Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, 2011. ISBN 978-3-13-152082-1. S. 97
  2. a b Christof Sohn (Hrsg.): Ultraschall in Gynäkologie und Geburtshilfe. Thieme, 2003. ISBN 978-3-13-101972-1. S. 85 ff.
  3. Jan Murken (Hrsg.): Humangenetik. Thieme, 2006, ISBN 978-3-13-139297-8, S. 398
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