Degenfeldsches Schloss

Das Degenfeld’sche Schloss ist eine neuzeitliche Schlossanlage im Ortskern von Groß-Karben, einem Stadtteil von Karben im Wetteraukreis in Hessen.

Ansicht des Schlosses von Westen, Hofseite.

Geschichte

Das Schloss wurde 1728 von Anna-Maria von Hutten-Stolzenberg zu Steinbach zunächst eingeschossig mit Mansarddach erbaut. Zuvor befand sich an der Stelle bereits ein Landsitz ihres Schwiegervaters Helfrich von Kroneck, das dieser 1673/74 errichten ließ. 1766 erwarb es der pfälzische Geheime Rat von Kronenberg. Um 1800 wurde der westliche Hauptflügel und der Südflügel aufgestockt. Um 1810 kaufte es der österreichische General von Degenfeld-Schomburg, von dem es seinen heutigen Namen erhielt.

Nach seinem Tod wurde es zunächst an einen Landwirt verkauft, ehe die Gemeinde Groß-Karben das Schloss 1868 erwarb. Seitdem beherbergte das Schloss die Bürgermeisterei, Polizei, Schule, Gemeindebad, Bücherei, Wohnungen, Jugendclub und Vereinsräume. Heute befindet sich neben Wohnungen in dem Schloss auch ein kleines Museum, der Hof wird mit Nebengebäuden von einer Katastrophenschutzeinheit des DRK als Stellplatz genutzt. Im Januar 2013 wurde das Degenfeld’sche Schloss an vier Privatleute zum Preis von 350.000 Euro verkauft. Der verhältnismäßig niedrige Preis erklärt sich daraus, dass Renovierungskosten in Höhe von zwei Millionen Euro aufgebracht werden müssen.[1]

Anlage

Die dreiflügelige, nach Westen ausgerichtete Anlage ist äußerlich sehr schlicht und stark renovierungsbedürftig. Der straßenseitige nördliche Seitenflügel trägt noch das ursprüngliche Mansarddach und ist eingeschossig, während die beiden anderen, zweigeschossigen Flügel Walmdächer besitzen. Über dem Haupteingang befindet sich ein Zwerchhaus. Von den Nebengebäuden besitzt nur ein eingeschossiger Trakt entlang der Westlichen Ringstraße Denkmalstatus. Er stammt vermutlich aus dem frühen 19. Jahrhundert.

Literatur

  • Heinz Wionski: Kulturdenkmäler in Hessen. Wetteraukreis II, Teilband 2, Friedberg bis Wöllstadt. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden 1999, ISBN 3-528-06227-4, S. 718. (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland)
  • Rolf Müller (Hrsg.): Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei, Wiesbaden 1990, ISBN 3-89214-017-0, S. 202.

Einzelnachweise

  1. Die Zwickmühle mit dem Schloss – Frankfurter Rundschau vom 23. Mai 2013.
  • Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Degenfeld’sches Schloss In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  • Degenfeldsches Schloss Groß-Karben, Gemeinde Karben. Burgen, Schlösser, Herrenhäuser. (Stand: 18. September 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).

Alteburg (Kohden) | Schloss Assenheim | Burg Bauernheim | Burg Berstadt | Schloss Bingenheim | Burg Bisses | Burg Bracht | Schloss Büdingen | Burg Burg-Gräfenrode | Landgräfliches Schloss Butzbach | Degenfeldsches Schloss | Schloss Dorheim | Echzeller Burg | Burgstall Enzheim | Burg Friedberg | Schloss Gedern | Gewanneküppel | Burg Glauburg | Burg Griedel | Schloss Günderrode | Burg Hamershusen (Burg Gerlachhausen) | Burgruine Hardeck | Deutschordensschloss Kloppenheim | Burg Konradsdorf | Hofgut Leustadt | Leonhardisches Schloss | Burg Lindheim | Burg Lißberg | Burg Moritzstein | Burg Münzenberg | Löwsches Schloss (Nieder-Florstadt) | Burg Nieder-Rosbach | Schloss Nidda | Schloss Ober-Mörlen | Schloss Ockstadt | Schloss Ortenberg | Schloss Petterweil | Schloss Philippseck | Burg Rockenberg | Burg Södel | Solmser Schloss | Burg Staden | Löwsches Schloss (Staden) | Schloss Stammheim | Löwsches Schloss (Steinfurth) | Burg Stornfels | Burgstall Ulfa | Burg Vilbel | Burg Wölfersheim | Schloss Ziegenberg

50.2382518.770008Koordinaten: 50° 14′ 17,7″ N, 8° 46′ 12″ O