Christoph Pöggeler

Christoph Pöggeler (* 1958 in Münster, Westfalen) ist ein deutscher Bildhauer, Maler und Grafiker. Bekannt wurde er durch den Werkzyklus „Säulenheilige“, lebensgroße realistische Figuren von Menschen auf Litfaßsäulen in Düsseldorf. 2008 erhielt er für seine Malerei den Rheinischen Kunstpreis.

Christoph Pöggeler, einer von fünf Söhnen von Hanna Pöggeler, geborene Geerken, und des Pädagogen Franz Pöggeler,^[1] wuchs in Trier und Aachen auf. Von 1977 bis 1985 studierte er an der Kunstakademie Düsseldorf. Dort war er unter anderem Schüler von Alfonso Hüppi. 1980 begann er ein Grundstudium an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn in den Fächern Ethnologie, Kunstgeschichte und Orientalische Kunstgeschichte. Am Fachbereich Architektur der Bergischen Universität Gesamthochschule Wuppertal hatte er 2001/2002 einen Lehrauftrag für Grundlagen der Darstellung. Pöggeler lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Seit Mitte der 1980er Jahre trat er künstlerisch durch Bildobjekte in Erscheinung, die zwischen realistischen und phantastischen Merkmalen changieren.^[2] Als Maler beschäftigte er sich unter anderem mit vorgefundenen Materialien und Oberflächen und dort sichtbaren Erinnerungsspuren. Ausgehend von Maserungsoberflächen ausgelaugter Hölzer, die Gebrauchsspuren und eine eigene Vergangenheit besitzen, entwickelte Pöggeler eine besondere Form der Malerei, die sich im Zusammenspiel von gegenständlichen Darstellungen – etwa von Figuren und Landschaften – mit den Oberflächen des vorgefundenen Bildträgers eine Bildwirklichkeit schafft, die realistisch und überraschend zugleich wirkt. Inspiriert durch Säulenheilige der Spätantike, schuf er ab 2000 das Projekt „Säulenheilige“ und machte sich dadurch als Bildhauer und Maler einen Namen.

Christoph Pöggeler wurde durch sein 10-teiliges Projekt „Säulenheilige“ international bekannt, bei dem er Personen verschiedener Bevölkerungsgruppen realistisch nachbildete und diese Skulpturen jeweils auf einer Litfaßsäule platzierte und von 2001 bis 2016 im Düsseldorfer Stadtgebiet ausstellte. Die Figuren befinden sich vor dem Hauptbahnhof, Ecke Immermannstraße/Oststraße, vor dem Hetjens-Museum in der Altstadt, am Burgplatz in der Altstadt, vor der Lambertuskirche mit Blick auf den Rhein, neben der Tonhalle, im Medienhafen, in Flingern Nord und in Stockum kurz hinter dem Nordpark. 2 (oder 3?) weitere Skulpturen aus dieser Reihe sind nach 2016 noch in Köln und Mannheim hinzugekommen. Nur zweimal ist es vorgekommen, dass eine Skulptur nach der Erstausstellung den Standort gewechselt hat. So ist das Paar II Mitte 2016 von seinem ursprünglichen Standort Ecke Harold-/Poststraße (2004) auf die Rampe der Oberkasseler Brücke neben der Tonhalle umgezogen, ebenso wie der Geschäftsmann 2022 vom Rheinufer nahe der Oberkasseler Brücke zum Kennedydamm umgezogen ist (wo er aber seit 2023 wieder mit unbekanntem Ziel verschwunden ist).

• Skulpturen von Christoph Pöggeler
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  Säulenheiliger Geschäftsmann (2001), Joseph-Beuys-Ufer
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  Säulenheilige Marlis (2001), Stromstraße (WDR)
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  Säulenheilige Paar I (2002), Burgplatz
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  Säulenheiliger Urlauber (2003), Kaiserswerther Straße
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  Säulenheilige Vater und Sohn (2003), Immermann-/Oststraße
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  Säulenheiliger Fotograf (2004), Konrad-Adenauer-Platz (Hbf.)
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  Säulenheilige Kuss / Paar II (2004), Hofgartenrampe
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  Säulenheilige Fremde (2005), vor St. Lambertus
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  Säulenheilige Braut (2006), Schul-/Citadellstraße

• 1993: Förderpreis für Bildende Kunst der Landeshauptstadt Düsseldorf^[3]
• 2008: Rheinischer Kunstpreis

• Säulenheilige. Menschen auf Litfaßsäulen. Eigenverlag, 2007.

• Gabriele Uelsberg (Text): Christoph Pöggeler. Konferenzschrift zur Ausstellung „schläft ein Bild in allen Dingen“, LVR-Landesmuseum Bonn, Bonn 2010, ISBN 978-3-00-030697-6.
• Wolfgang Funken: Ars Publica Düsseldorf. Klartext-Verlagsgesellschaft, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0874-1, Band 1, S. 84.

Commons: Christoph Pöggeler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

• Christoph Pöggelers „Säulenheilige“, Webseite im Portal www1.wdr.de
• Christoph Pöggeler, Webseite im Portal galerie-kellermann.de
• Christoph Pöggeler, Auktionsresultate im Portal artnet.de
• Folge 118 „Der Säulenheilige“ des Podcasts Die Leichtigkeit der Kunst, Claudia Linzel im Gespräch mit Christoph Pöggeler, 23.09.2022 (Abruf 06.06.24)
• Website von Christoph Pöggeler

1. ↑ Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 954.
2. ↑ Bernd Küster: 100 Jahre, 100 Bilder. Deutsche Malerei des 20. Jahrhunderts. Merlin-Verlag, Gifkendorf 2009, S. 158.
3. ↑ Handbuch der Kulturpreise. Band 4, S. 303.