Borel-Isomorphie

Als Borel-Isomorphie wird eine Beziehung zwischen zwei Messräumen in der Maßtheorie, einem Teilgebiet der Mathematik, bezeichnet. Sind zwei Messräume Borel-isomorph, so sind sie aus maßtheoretischer Sicht gleich. Das erlaubt es, Argumentationen und Strukturen von dem einen Raum auf den anderen Raum zu übertragen.

Definition

Gegeben seien zwei Messräume ( S , B ( S ) ) , ( T , B ( T ) ) {\displaystyle (S,{\mathcal {B}}(S)),(T,{\mathcal {B}}(T))} , wobei als σ-Algebra jeweils die entsprechende Borelsche σ-Algebra gewählt sei.

Dann heißen die beiden Messräume Borel-isomorph, wenn es eine Funktion

f : ( S , B ( S ) ) ( T , B ( T ) ) {\displaystyle f\colon (S,{\mathcal {B}}(S))\to (T,{\mathcal {B}}(T))}

gibt, die folgende Eigenschaften besitzt:

  • f {\displaystyle f} ist bijektiv
  • f {\displaystyle f} ist bimessbar

Dabei heißt eine Funktion f {\displaystyle f} bimessbar, wenn sowohl f {\displaystyle f} als auch die Umkehrfunktion f 1 {\displaystyle f^{-1}} messbar sind.

Borel-Räume

Wichtiges Beispiel für Borel-Isomorphie sind die sogenannten Borel-Räume. Dies sind Messräume, die Borel-isomorph zu einer Borel-messbaren Teilmenge der reellen Zahlen (versehen mit der entsprechenden Spur- σ {\displaystyle \sigma } -Algebra der Borelschen σ-Algebra auf R {\displaystyle \mathbb {R} } ) sind.

Belege

  • Olav Kallenberg: Random Measures, Theory and Applications. Springer, Switzerland 2017, doi:10.1007/978-3-319-41598-7. 
  • A.G. El'kin: Borel isomorphism. In: Michiel Hazewinkel (Hrsg.): Encyclopedia of Mathematics. Springer-Verlag und EMS Press, Berlin 2002, ISBN 1-55608-010-7 (englisch, encyclopediaofmath.org).