Barbara Dittus

Barbara Dittus (* 11. Juli 1939 in Guben; † 25. Juni 2001 in Berlin) war eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin.

Leben

Barbara Dittus wirkte bereits als Jugendliche bei Sendungen des Kinderfunks in Schwerin mit. Nach ihrem Abitur besuchte sie von 1956 bis 1961 die Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Es folgten Theaterauftritte an mehreren Bühnen der DDR, so auch am Stadttheater Greifswald, in Halle (Saale) und am Deutschen Theater Berlin, wo sie sowohl klassische (Marie in Woyzeck) als auch moderne Rollen (Peter Hacks’ Omphale) spielte, bis sie 1968 von Helene Weigel zum Berliner Ensemble geholt wurde, dem sie bis zum Jahr 1993 angehörte. Auch danach war sie, als Gast, am Berliner Ensemble beschäftigt.[1]

Auch der Film wurde frühzeitig auf die junge Darstellerin aufmerksam, die vor allem durch ihre Verkörperung proletarischer Frauengestalten eine schauspielerische Vielschichtigkeit bewies. Ihren ersten großen Filmerfolg hatte sie mit Die Toten bleiben jung nach Anna Seghers. Es folgten über 100 Rollen in Film und Fernsehen.[2][3][4][5] Auch nach der deutschen Wiedervereinigung war Dittus in vielen Fernsehproduktionen und in zahlreichen Fernsehserien zu sehen, wie beispielsweise in Wolffs Revier, Liebling Kreuzberg oder Ein Fall für zwei.[6]

Daneben arbeitete sie umfangreich im Hörfunk und der Synchronisation und lieh ihre Stimme unter anderem Sophia Loren (Die Puppe des Gangsters, DEFA-Fassung), Stella Stevens (California Clan) und der Hexe (Jana Andrešiková) in der Jugendserie Die Rückkehr der Märchenbraut.[7]

Am 25. Juni 2001 starb Barbara Dittus nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 61 Jahren in Berlin.[8]

Ihre Tochter Susanne Lüning ist ebenfalls als Schauspielerin tätig. Mit ihr stand sie 1993 in dem Film Molls Reisen gemeinsam vor der Kamera.

Filmografie

Theater

Hörspiele

  • 1968: Willi Bredel: Verwandte und Bekannte – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspiel (8 Teile) – Rundfunk der DDR)
  • 1968: Ion Druze: Wenn der Hahn kräht – Regie: Helmut Molegg (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1969: Kikuta Kazuo: Die Taube Dankuro (Harumi) – Regie: Horst Liepach (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1969: Fritz Selbmann: Ein weiter Weg (Gertrud) – Regie: Fritz-Ernst Fechner (Hörspiel (8 Teile) – Rundfunk der DDR)
  • 1973: Lya Rikova: Die Dame mit den zwei Köpfen (Braselli) – Regie: Miroslawa Valova (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1974: Wolfgang Müller: Die Spur des Helfried Pappelmann (Ärztin) – Regie: Wolfgang Schonendorf (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1974: Helga Schütz: Le Rossignol heißt Nachtigall (Frau) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1974: James Ngugi: Der schwarze Eremit – Regie: Albrecht Surkau (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Lia Pirskawetz: Stille Post (Annemarie, Ärztin) – Regie: Horst Liepach (Biografie – Rundfunk der DDR)
  • 1980: Dorothy L. Sayers: Der Verdacht (Ethel Mummery) – Regie: Werner Grunow (Kriminalhörspiel – Rundfunk der DDR)
  • 1981: Arne Leonhardt: Jazz am Grab (Frau Wurlitzer) – Regie: Werner Grunow (Hörspielpreis der Kritiker für Autor und Regie 1982 – Rundfunk der DDR)
  • 1984: Wilhelm Hampel: Die Karriere (Sylvia) – Regie: Joachim Gürtner (Kurzhörspiel aus der Reihe Waldstraße 7 – Rundfunk der DDR)
  • 1984: Erwin Ziemer: Vatersorgen (Sylvia Sommer) – Regie: Joachim Gürtner (Kurzhörspiel aus der Reihe Waldstraße 7 – Rundfunk der DDR)
  • 1986: Ulrich Waldner: Eine Wohnung unterderhand (Silvia Sommer) – Regie: Detlef Kurzweg (Kurzhörspiel aus der Reihe: Waldstraße Nummer 7 – Rundfunk der DDR)
  • 1988: Veit Stiller: Feuerwehrvergügen (Silvia Sommer) – Regie: Detlef Kurzweg (Kurzhörspiel aus der Reihe: Waldstraße Nummer 7 – Rundfunk der DDR):
  • 1991: Gerhard Rentzsch: Szenen aus deutschen Landen, eingeleitet und mit Zwischenberichten versehen über die Reise eines Mannes mit Pappkarton – Regie: Walter Niklaus (Hörspielreihe: Augenblickchen Nr. 4 – DS Kultur/BR)
  • 1997: Kerstin Ekman: Schwarze Wasser – Schwedischer Psychothriller um rätselhaften Mord – Hörspielfassung: Valerie Stiegel – Regie: Hans Gerd Krogmann (WDR 3/SFB)

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Zum Tod der Schauspielerin Barbara Dittus: Das ganze Leben. 29. Juni 2001, abgerufen am 19. Juli 2024. 
  2. Barbara Dittus | filmportal.de. Abgerufen am 19. Juli 2024. 
  3. OFDb - Barbara Dittus (Darstellerin). Abgerufen am 19. Juli 2024. 
  4. Barbara Dittus. Abgerufen am 19. Juli 2024 (deutsch). 
  5. Barbara Dittus - Serien, Sendungen auf TV Wunschliste. Abgerufen am 19. Juli 2024. 
  6. imfernsehen GmbH & Co KG: Filmografie Barbara Dittus. Abgerufen am 19. Juli 2024. 
  7. Deutsche Synchronkartei | Sprecher | Barbara Dittus. Abgerufen am 19. Juli 2024. 
  8. Schauspielerin Barbara Dittus ist tot - WELT. 1. Juli 2001, abgerufen am 19. Juli 2024. 
Normdaten (Person): GND: 140974598 (lobid, OGND, AKS) | LCCN: n95044021 | VIAF: 100346176 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Dittus, Barbara
KURZBESCHREIBUNG deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin
GEBURTSDATUM 11. Juli 1939
GEBURTSORT Guben
STERBEDATUM 25. Juni 2001
STERBEORT Berlin