Alem Grabovac

Alem Grabovac (geboren 2. Januar 1974 in Würzburg) ist ein deutscher Schriftsteller.

Leben

Alem Grabovac hat eine kroatische Mutter und einen bosnischen Vater. Er wuchs in einer Pflegefamilie im nördlichen Schwarzwald auf. Das Abitur machte er 1993 in Böblingen. Grabovac studierte Soziologie, Politologie und Psychologie in München, London mit einem B.Sc. 1997 an der Guildhall University und an der Freien Universität Berlin mit einem Abschluss 1999 als Diplomsoziologe. Als freier Autor schreibt er unter anderem für Die Zeit, Die Welt und die taz.

Sein autofiktionaler Roman Das achte Kind (Hanser, 2021) schildert in lakonischem Stil seine Familiengeschichte und öffnet den Blick für Lebensherausforderungen von Menschen, die zeitgleich in sehr verschiedenen Welten leben.[1][2] Alem Grabovac wirft in seinem packenden Buch viele Fragen auf: Wie und wodurch formen sich Familienbande, was bedeuten sie, was ist Heimat, was bedeutet Herkunft? Seine Antworten sind aufgrund der ungewöhnlichen Art seines Aufwachsens höchst originell.[3]

Sein zweiter Roman Die Gemeinheit der Diebe erschien 2024.[4][5] Die Gemeinheit der Diebe' ist ein sehr vielschichtiges Denkmal für die namenlose Migrantin, für all die Smiljas, Ayşes, Giannas, Chariklias, die Deutschlands Wohlstand auf ihren Knochen geschaffen haben. […] Das sind Leistungsträger, die viel geopfert haben und Respekt verdienen, und dieses Buch erweist ihnen diesen Respekt – aber kritisch. Mit einem guten Gespür für psychologische Hintergründe ermöglicht uns Alem Grabovac[6] den Einblick in wenig bekannte Seiten der bundesrepublikanischen Geschichte. Sein Text ist eine verschriftlichte Oral History, in der an unerwarteten Stellen verblüffende Metaphern aus prosaischen Fakten entstehen.

Grabovac lebt mit seiner Familie in Berlin.

Werke

  • Der 53. Brief. Fotos und Illustrationen von Selina Schwank. Perlen, Berlin 2009.
  • Das achte Kind. Hanserblau, Berlin 2021, ISBN 978-3-446-26796-1.
  • Die Gemeinheit der Diebe. Hanserblau, Berlin 2024, ISBN 978-3-446-27938-4.
  • Literatur von und über Alem Grabovac im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Alem Grabovac bei Perlentaucher.
  • Autorenprofil Alem Grabovac beim Hanser Verlag
  • Alem Grabovac, bei Literaturport, 10. November 2020
  • Alem Grabovac, Autor In Eins zu Eins. Der Talk, BR2-Radiointerview am 16. März 2021

Belege

  1. Susanne Wankell: Autor im Gespräch: Alem Grabovac über „Das achte Kind“, Rezension auf WDR 5 vom 21. Februar 2021, abgerufen am 25. Februar 2021.
  2. Fritz Göttler: „Das achte Kind“: Alem Grabovacs autofiktionaler Familienroman. Abgerufen am 6. Mai 2021. 
  3. Alem Grabovac: „Das achte Kind“ – Sie nennen ihn Ali und Jugo, und er wächst bei einem Nazi auf. 27. April 2021, abgerufen am 18. Juli 2024. 
  4. Nachtspaziergang mit Alem Grabovac. Abgerufen am 3. April 2024. 
  5. Einfallsreich und mutig: Von der Stärke unsichtbarer Frauen. Abgerufen am 3. April 2024. 
  6. Alida Bremer: Begräbnis all-inclusive: Alem Grabovacs „Die Gemeinheit der Diebe“. In: Der Freitag. ISSN 0945-2095 (freitag.de [abgerufen am 18. Juli 2024]). 
Normdaten (Person): GND: 138202915 (lobid, OGND, AKS) | VIAF: 88254341 | Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAME Grabovac, Alem
KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller
GEBURTSDATUM 2. Januar 1974
GEBURTSORT Würzburg